Pressemitteilung zur Absage der CSD-Parade in Regensburg
Pressemitteilung des Landesverbands Bayern der Partei Die Linke, des Kreisverbands Regensburg der Partei Die Linke und Luke Hoß, MdB
Absage der CSD-Parade in Regensburg
Die Linke Bayern und Regensburg und Bundestagsabgeordneter Luke Hoß fordern Konsequenzen gegen steigende Queerfeindlichkeit
Regensburg, 16.06.2025 – Der Kreisverband der Partei Die Linke Regensburg, der Landesverband Bayern und der Ostbayerische Bundestagsabgeordnete Luke Hoß (Die Linke) zeigen sich bestürzt über die Notwendigkeit der Absage der CSD-Parade in Regensburg.
Für den 05. Juli plante das Organisationsteam in Regensburg eine Parade wie im letzten Jahr. Damals waren 3000 Menschen gekommen. Aufgrund einer abstrakten Gefährdungslage entschieden sich die Veranstalter*innen nach einem Gespräch mit der Polizei nun, die Parade abzusagen, um die Sicherheit aller Teilnehmenden zu gewährleisten. Stattdessen wird es nun eine Kundgebung am Domplatz geben sowie ein Straßenfest in Stadtamhof. An beiden Orten sei es möglich, die Sicherheit der Teilnehmenden sicherzustellen.
„Die CSD-Parade ist seit Jahren ein fester Bestandteil des queeren Lebens und schafft Sichtbarkeit für die LGBTQIA*-Community. Sie ist nicht nur ein kulturelles Highlight, sondern auch ein politisches Statement im Kampf um queere Rechte, die zunehmend unter Beschuss geraten. Es ist ein Skandal, dass die Sicherheitslage zu einer Absage der CSD-Parade führt. Das zeigt, dass Queerfeindlichkeit eine wachsende Sicherheitsgefahr für dieses Land ist. Erst kürzlich gab es eine konkrete Drohung gegen den CSD in Wenigerode“, erklärt Michelle Hake, Kreisschatzmeisterin der Partei Die Linke in Regensburg.
Gerade in Zeiten eines rechten Backlashs gegen queere Rechte sei es wichtig, sich uneingeschränkt für Gleichberechtigung und Toleranz einzusetzen. Jüngst wurde nicht nur von der rechtsextremen Regierung in Ungarn der CSD in Budapest verboten, auch die Bundestagsverwaltung sei Teil dieses Rückschritts.
„Es ist ein fatales Zeichen, dass Julia Klöckner (CDU) entscheidet, dass gerade jetzt die Regenbogenflagge am Reichstag nicht mehr gehisst wird. Zusätzlich verbietet der Direktor des Bundestages, dem queeren Mitarbeiter*innenNetzwerk der Bundestagsverwaltung die Teilnahme am CSD in Berlin. Während wir besorgniserregende Entwicklungen für die Sicherheit von queeren Menschen weltweit erleben, entsolidarisiert sich die Politik und erteilt queerer Sichtbarkeit bewusst ein Absage. Dabei wäre gerade jetzt politischer Rückhalt mehr als angebracht.", erklärt Luke Hoß, Bundestagsabgeordneter Die Linke.
Nun brauche es eine queerpolitische Offensive, um Gleichberechtigung in allen gesellschaftlichen Bereichen zu erreichen.
„Wir müssen Queerfeindlichkeit an seiner Wurzel bekämpfen. Dazu gehört neben queerer Repräsentanz in Politik und Medien vor allem eine queerfreundliche Bildung in der Schule. Kinder müssen lernen, dass queere Lebensentwürfe genauso viel Wert sind wie heteronormative Lebensentwürfe. Erst dann werden queere Menschen sicherer leben und CSDs nicht mehr abgesagt“ , so Martin Bauhof, Landessprecher der Linken in Bayern.